Sendung vom 11.10.1991
Filmfälle
Mord an Gerhard G. (Mord an Glücksspieler)
Arbeitstitel: „Spieler-Kopf“
Inhalt
- Dienststelle: LGK Niederösterreich (Wien)
- Kommissar im Studio: Oberst Alfons Traninger
- Tattag: Nacht zum 08. Dezember 1989
- Tatort: (unbekannt)
- Belohnung: --.--
- Details:
Am 03. Februar 1990 wird in einem Waldstück nahe Sommerein im Leithagebirge südöstlich von Wien eine männliche Leiche aufgefunden. Der Kopf fehlt. Die Leiche wird als der 42-jährige Kaufmann Gerhard G. identifiziert. Das Opfer war ein stadtbekannter Glücksspieler und finanzierte seinen Lebensunterhalt über teils beträchtliche Gewinne aus dem Glücksspiel im Casino. Ansonsten führte G. an sich ein geregeltes Leben. Sein Tagesablauf bestand in der Regel aus zehn Kilometer Joggen und anschließender Massage, dem Nachmittag im Caféhaus und dem allabendlichen Casinobesuch in der Wiener Innenstadt. Seinen Bekannten erzählte er dabei stets von seinen „Geschäften“, die in Wirklichkeit aber nicht existierten. Er scheint aber einem Bekannten über 500.000 Schilling (ca. 35.000 Euro) geliehen und nicht zurückerhalten zu haben. Die Filmische Rekonstruktion zeigt die Kommissare bei der Besprechung zuerst im Wald und dann im Büro. Anschließend wird der letzte Tag im Leben des Opfers, der 07. Dezember 1989, in einer Rückblende gezeigt. An diesem Abend gewinnt G. im Casino 25.000 Schilling (ca. 1.800 EUR) und fährt gegen 24:00 Uhr nach Hause. Dort macht er sich Notizen und findet wahrscheinlich auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht, die ihn an einen unbekannten Ort lockt. Wahrscheinlich noch in derselben Nacht kommt ein Fremder in die Wohnung und nimmt das Band aus dem Anrufbeantworter mit. Die Kripo vermutet, dass der Anruf vom Mörder kam. Ein klares Motiv sei bislang nicht ersichtlich. Unklar ist auch der zeitweilige Verbleib des Wagens des Opfers, der nachweislich auch Monate nach dessen Verschwinden noch bewegt wurde.
- Bewertung: **
- Besonderheiten:
- Das Mordopfer hatte Glupschaugen.
- Einer der Kommissare im Film trägt ein dunkles Sakko mit weißen Flecken, die von Weitem aussehen wie Sperma oder Vogeldreck.
- Status: ungeklärt
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Serie von Raubüberfällen, PKW-Diebstählen und Begleitdelikten (Royal Bangkok Sports Club)
Arbeitstitel: „Thai-Wappen“
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Kiel (zzt. Norderstedt/landesübergreifende Ermittlungsgruppe)
- Kommissar/Beamter im Studio: Kriminalhauptkommissar Hermann Hüsgen, Leiter der Sonderkommission
- Tatzeitraum: 1989/90
- Tatort: (verschiedene Orte in der Umgebung von Hamburg)
- Belohnung: 13.000 DM
- Details:
Der Fall behandelt eine lang anhaltende Serie von Raubüberfällen auf Banken und Kassenboten im Umland von Hamburg in den Jahren 1989 und 1990 mit einem Gesamtschaden von über einer Million Mark. Die Täter begannen zunächst mit Überfällen auf Geschäftsleute auf dem Weg zum Nachttresor. Am 30. November 1989 erfolgte in Tangstedt der erste von mindstens neun Banküberfällen. Der Film rekonstruiert zunächst diesen Bankraub auf die örtliche Raiffeisenbank. Die Täter warten morgens im Gebüsch auf den Filialleiter und nehmen ihn als Geisel, als er zur Arbeit kommt. Dann bringen sie auch die Kassiererin in ihre Gewalt und zwingen die beiden Angestellten, den Tresor zu öffnen. Nach drei weiteren Überfällen auf Banken in Schleswig-Holstein folgt am 08. Februar 1990 ein Überfall in Soltau. Dort fallen zunächst drei fremde Männer mit einem Golf und einem Mercedes auf, jeweils mit Kennzeichen aus Bad Segeberg. Mit jenem Golf rammen sie dann den Wagen der Filialleiterin, als diese am Abend nach Hause fährt. Sie nehmen die Frau als Geisel und fahren mit ihr zurück in die Bank und lassen sich den Tresor öffnen. Weitere Überfälle folgen im Laufe des Jahres 1990. Die Täter benutzen für ihre Überfälle bevorzugt Fahrzeuge vom Typ VW Golf II. Die Fahrzeuge werden nicht nur gestohlen, sondern mitunter auch vor den Taten „umfrisiert“, Ende 1990 zum Beispiel ein Golf II mit dem Wappen „Royal Bangkok Sports Club“ am Kühlergrill. Die bisher letzte Tat erfolgte am 31. Dezember 1990 in Henstedt-Ulzburg. Der Überfall läuft zunächst nach dem Muster der ersten Tat ab. Doch der ersten Geisel gelingt es, einen der versteckten Alarmknöpfe zu drücken. Die daraufhin ausgelöste Ringalarmfahndung wird von den Tätern bemerkt, weil sie per Funkgerät den Polizeifunk abhören. Sie lassen von ihrer Geisel ab und suchen das Weite. Es gibt Phantombilder von den beiden Tätern. Weitere Fragen beziehen sich auf den Komplizen mit dem Mercedes, diverse Gegenstände, die aus den Fahrzeugen entwendet wurden und das sehr(!) seltene Wappen des Royal Bangkok Sports Club.
- Bewertung: *
- Besonderheiten:
- Entgegen der üblichen Gepflogenheiten nimmt der leitende Kommissar in diesem Fall bereits vor der filmischen Rekonstruktion an der Moderation teil.
- Zumindest beim ersten Bankraub lassen die Täter eine der Geiseln erst nach einigen Kilometern Flucht frei. Auch die Masche, Bankangestellte auf dem Weg nach Hause (statt zur Arbeit) zu überfallen, ist recht ungewöhnlich.
- Status: geklärt
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Nachspiel
In der Sendung vom 15.01.1993 wird berichtet, dass einer der Täter Selbstmord begangen hat. Über diesen Freitod kam die Kripo auch an seinen Kollegen.
Sexualmord an Bettina P. (Trampermord)
Arbeitstitel: „Wahltag“
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Bonn
- Kommissar im Studio: Kriminalhauptkommissar Müller
- Details: "Butterböhnken"; entsetzte Eltern; Wilm Roil als Kommissar
- Bewertung: **
- Status: geklärt
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Nachspiel
Es gelang, im Januar 1992 einen Mann festzunehmen, bei dem auf den Autositzen Textilfasern von der Ermorderten festgestellt wurden. Der Mann wurde zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt. Ihm wurden drei weitere Vergewaltigungen nachgwiesen, so daß er erst 2007 wieder freikam. (Quelle: Aktenzeichen XY ungelöst - die spektakulärsten Fälle des Eduard Zimmermann, S. 244 ff.)
Von der Klärung des Falls wird zudem in der Sendung vom 07.02.1992 berichtet.
Nachdem der Täter freigekommen war, hat er im November 2007 in ähnlicher Manier eine Prostituierte entführt und bedroht, der aber die Flucht gelang und die ihn anzeigte. Für die Tat wurde er zu weiteren vier Jahren mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.
Siehe auch:
'Mörder und Vergewaltiger erneut vor Gericht' General Anzeiger vom 05.06.2008
'Sicherungsverwahrung für Bettina P.'s Mörder' General Anzeiger vom 19.06.2008
Ansehen
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oder
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Die Studiofälle der Sendung:
SF1: Kripo Rastatt – Fahndung nach Axel S. alias Dr. Roland M.-R. – Sucht in Spanien nach Deutschen die eine Ferienwohnung besitzen; baut Vertrauensverhältnis mit ihnen auf; entwendet deren PKW und macht diese mit gefälschten Papieren zu Geld – Schaden: 500.000 DM
SF2: Kripo Stuttgart – Suche nach Alfred R. wegen fortgesetzten Kreditbetruges – Spricht auf Autorastplätzen Urlauber an; behauptet er wurde bestohlen oder ausgeraubt; leiht sich 50 – 100 DM und verschwindet – Über 100 bekannte Fälle (Dunkelziffer ist vermutlich höher). In der Sendung vom 08.11.1991 wird berichtet, daß sich nach der Sendung 45 weitere Geschädigte bei der Polizei gemeldet hatten.
Geklärt: Der Gesuchte konnte in Frankreich festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 02.04.1993 berichtet.
SF3: Kantonspolizei Bern – Fahndung nach dem Jugoslawe Kole M. – Soll einen Landsmann in einem Hotel in Frutigen erstochen haben; ist außerdem mehrfach wegen Diebstahls vorbestraft – Rechter Unterarm tätowiert: Ein Schwert mit Schlange
Geklärt: Der Gesuchte konnte in Mailand festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 10.04.1992 berichtet.
SF4: Interpol Wien – Suche nach dem Gefägnisausbrecher Karl W. – Ist zu 6 Jahren Freiheitsstrafe wegen Vergewaltigung und anderen Delikten verurteilt – Nach Flucht neue Straftaten begangen
Geklärt: Der Gesuchte konnte in Amsterdam festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 06.12.1991 berichtet.
SF5: Kripo Datteln - Fahndung nach Egbert G. wegen schweren Raubes – Soll mit 3 Komplizen in mindestens 17 Fällen im Ruhrgebiert Zigarettenlagen ausgeräumt haben; mit einem blauen Mercedes unterwegs
Geklärt: Der Gesuchte wurde nur einige Tage nach der Sendung in Venlo/NL festgenommen. Darüber wird in der Sendung vom 08.11.1991 berichtet.
SF6: Fahndung nach unbekannten Bankräubern; Fotos von Überwachungskamera – 1) Kripo Schönebeck, Sparkasse, 2 Männer; Fluchtauto: dunkel-roter Opel; 2) Kripo Marburg, Sparkasse, Beute: 30.000 DM, 3 ½ Monate später derselber Täter, dieselbe Bank, Beute: 25.000 DM, schwarzes Haar und Sonnenbrille; 3) Kripo Frankfurt/Main, Sparkasse, bewaffnet, Koteletten, Beute: 24.000 DM
(teilw.) Geklärt: Der Gesuchte der Kripo Marburg konnte festgenommen werden, nachdem er versucht hatte dieselbe Bank zum dritten mal zu überfallen; es stellte sich heraus, daß er ein Justizbeamter war (!) Darüber wird in der Sendung vom 06.12.1991 berichtet. Die Kripo Schönebeck konnte letztlich ebenfalls ihr Räuber-Duo ermitteln und festnehmen. Darüber wird in der Sendung vom 10.01.1992 berichtet.
SF7: Kripo München – Fragen bzgl. den Mord an den bayrischen Volksschauspieler Walter S. – Zwei Tatverdächtige: Die Brüder Wolfgang W. und Manfred L.; bereits in U-Haft – Ein Pilotenkoffer wurde gefunden, mit Schmuckstücken und Brillanten, über 500 Einzelteile – Welche von diesen gehörten Walter S.? - Sehr hohe Belohnung: 505.000 DM (!)
Geklärt: 1993 verurteilte das Schwurgericht beide Täter zu lebenslanger Haft. 2007 wurde Wolfgang W., 2008 Manfred L. wieder freigelassen.
Siehe auch:
'Sedlmayr: Ein Mord aus Habgier' Abendzeitung vom 13.07.2010
'Der Mord an einem Paradebayern' Mittelbayerische Zeitung vom 12.11.2014
XY Gelöst - der Rückblick
Zwischenergebnisse aus früheren Sendungen:
XY Gelöst:
Zunächst konnte FF3 aus der Sendung vom 02.11.1990 aufgeklärt werden - der Beschuldigte starb in der Haft. Auf die Sendung vom 13.09.1991 wird wahrscheinlich auch eingegangen.
Bemerkungen
Man sieht den Kommissar von Fall 5, bevor der Filmfall ausgestrahlt wird. Zahlreiche Pannen zu Beginn der Sendung (einmal wurde sogar versehentlich nach Wien geschaltet!)
Vorherige Sendung: Sendung vom 13.09.1991
Nächste Sendung: Sendung vom 08.11.1991