Sendung vom 05.10.1990
Filmfälle
Mord an Branko L. (Adlerstaffel)
Inhalt
- Dienststelle: LPD Stuttgart II
- Kommissar im Studio: Kriminalkommissar Gödker
- Belohnung: 3.000 DM
- Tattag: 23. Januar 1990
- Details: kleine Rente; nimmt dubiose Männer mit nach Hause; zieht sich das Messer selbst aus dem Körper; torkelt ins Krankenhaus; mehr Infos: Sendung vom 05.10.1990/Filmfall 1
- Bewertung: ***
- Besonderheiten: Aussetzer in der Bildqualität;
- Status: ungeklärt
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Nachspiel
3-fache Vergewaltigung (Knasttränen)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Osterholz-Scharmbeck
- Kommissar im Studio: Kriminalhauptmeister Meyer
- Damalige Belohnung: 2.000 DM
- Tattag: 17. Januar 1990
- Details: Familie XXX verkauft Wellensittiche; unansehnlicher Täter; mehrere Tattoos, u.a. "Knasttränen"
- Zitate: "Guten Tag. Ich hab das Schild da draußen gesehen wegen der Vögel" - "Ach, den Verkauf... das macht alles mein Mann" - "Ist der nicht da?" - "Nein, das ist es ja eben. Kommen sie doch nachher wieder, so gegen halb fünf"
- Bewertung: **
- Status: geklärt
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Nachspiel
Alle YT Links wurden entfernt. Bitte dort nachschauen., nachdem in der Sendung vom 02.11.1990 darauf eingegangen wurde.
Die Knasttränen führten zur Identifizierung des Täters. Nach ihm wurde in der nächsten xy Sendung mit Foto gefahndet. Drei Tage später wurde er von Passanten in einem Kaufhaus erkannt und festgenommen. (Quelle HH- Abendblatt) (Ausgabe / Artikel ?) Er war erst 6 Wochen vor der Tat auf Bewährung entlassen worden. Urteil vor dem Landgericht: etwas mehr als 12 Jahre.
Verschwinden von Lorenz "Lenz" R. (Jackpot)
Inhalt
- Dienststelle: Kripo Ingolstadt
- Kommissar im Studio: Kriminaloberkommissar Welisch
- Details: "Tropic"; 1000,- DM; "Köschinger Forst"
- Bewertung: ***
- Status: geklärt
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Nachspiel
Der 20-Jährige Lorenz R. hatte in der Nacht vor dem Heiligen Abend 1989 in der Lentinger Diskothek "Tropic" bei einem Dartspiel den Jackpot mit 1000 Mark geknackt. Er feierte dort seinen Gewinn buchstäblich bis zum Umfallen. Jedenfalls war er gegen 3 Uhr, als die Diskothek schloß, so betrunken, daß er nicht mehr alleine stehen, geschweige denn Auto fahren konnte. Zwei Bekannte boten ihm an, ihn heimzubringen. Sie machten sich mit zwei Pkw (im einen saßen der eine Bekannte am Steuer und Lorenz R. auf dem Beifahrersitz, im anderen der andere Bekannte) mit Umweg über die Rastanlage Köschinger Forst auf den Weg zu R.s Elternhaus. Dort kamen sie jedoch nie an. Denn wenige Kilometer davor bogen sie im Köschinger Forst in einen Waldweg ein. Vor Gericht gab der Fahrer von R.s Auto an, R. habe sich wie ein Wahnsinniger aufgeführt, habe halluziniert und in panischer Angst vor Außerirdischen wie wild um sich geschlagen. Der Fahrer schlug zurück, so daß R.s Kopf gegen den Türholm geschleudert wurde und er eine Platzwunde davontrug. Danach verließ der andere das Auto und ging zu seinem Freund, der im zweiten Pkw gewartet hatte. Die beiden einigten sich, wegzufahren und R. im Wald seinen Rausch ausschlafen zu lassen. Anderntags fanden sie ihn tot vor. Ein Gutachter, der später vor Gericht aussagte, hielt es für wahrscheinlich, daß Lorenz R. bei Temperaturen um null Grad erfroren ist, oder an Erbrochenem erstickte. Auf den Rat des Lentinger Diskotheken-Wirts hin, den sie einweihten, versenkten die beiden Bekannten R.s die Leiche mitsamt dem Auto in der Donau.
Diesen Tathergang schilderten die beiden Angeklagten im Prozeß im Oktober 2002. Zwölf Jahre lang hatte das Schicksal Lorenz R.s im Dunkeln gelegen. Dann hatte eine neue Sonderkommission der Kripo die Ermittlungen wieder aufgenommen und hatte die beiden Bekannten nochmals vernommen. Der eine von ihnen brach zusammen und legte ein Geständnis ab. Zum Zeitpunkt des Prozesses waren die Männer 32 Jahre alt. Derjenige, der bei R. im Auto gesessen hatte, wurde (nach Jugendstrafrecht) zu einem Jahr und zehn Monaten verurteilt, der andere zu einem Jahr und sechs Monaten - jeweils zur Bewährung. Wegen Aussetzung (mit Todesfolge) eines Hilflosen, der sich in ihrer Obhut befunden hatte.
Was mit dem Gewinn R.s aus dem Jackpot passiert ist, blieb eine offene Frage. Nicht bewiesen ist, daß der Mann, der R.s Auto gesteuert hat, mit ihm gekämpft hat, um ihm die 1000 Mark abzunehmen. Gemunkelt wurde allerdings bis zuletzt, daß R. eigentlich wegen des Geldes sterben mußte. Die Suche nach der Leiche in der Donau blieb erfolglos. Bis heute wurden die sterblichen Überreste des damals 20-Jährigen nicht gefunden.
Im Januar 2003 hatte der Fall ein weiters Nachspiel: Der Lentinger Diskotheken-Betreiber wurde zu einer Geldstrafe von 1200 Euro verurteilt, da er den Tip gegeben hatte, die Leiche zu versenken. Deshalb konnte der Fall erst so spät gelöst werden. Der Richter werteten zudem zu Lasten des Wirts, daß er durch die Verheimlichung den Angehörigen des Opfers eine erhebliche seelische Belastung zugefügt hatte.
Anmerkung: In der filmischen Rekonstruktion wird das ganz anders dargestellt. Hier ist von Koma-Saufen nichts zu sehen, der Vermißte fährt ganz selbstverständlich selber und alleine von der Disco weg.
Artikel zu beiden Prozessen sind unter donaukurier.de einsehbar - leider kostenpflichtig.
Ansehen
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Die Studiofälle der Sendung:
SF1: Kripo Schwerin – Bewaffneter Raubüberfall auf die Sparkasse in Eldena; die Täter flüchteten in einem dunkel-blauen VW Golf mit West-Deutschen Kennzeichen; warfen Handschuhe und Sturmhaube aus dem Auto; Phantomfotos von Beiden – Beute: 56.000 DM
SF2: Interpol Wien – Suche nach den Bankbeamten Gerhard B. und Anton G. – Hatten 15.000.000 Schilling aus dem Banktresor entwendet und verschwanden danach
Geklärt: Die Zwei lebten 12 Jahre lang in Florida/USA – Ein Telefonanruf zur Mutter verriet das Versteck – Sie wurden daraufhin von US-Marschalls verhaftet
Siehe auch:
'Handschellen für zwei steirische Millionendiebe im sonnigen Florida' Auszug aus der Neue Kronen-Zeitung vom 26.11.2002
SF3: Kantonspolizei Zürich – Suche nach den Brüdern Antoni & Hugo B. wegen Anlagebetruges in über 1000 Fällen – Gesamtschaden: 48.000.000 Franken (!)
Geklärt: Hugo B. konnte in Nizza festgenommen werden. Darüber wird in der Sendung vom 15.02.1991 berichtet. Sein Bruder wurde schlußendlich auch in Nizza verhaftet. Darüber wird in der Sendung vom 11.10.1991 berichtet. Hugo B. wurde später zu 4 ½ Jahren Haft verurteilt.
Siehe auch:
'Hugo B. gegen Schweiz' Auszug aus dem Report der Europäischen Kommission für Menschenrechte vom 18. Januar 1996
SF4: Kripo Ettlingen – Suche nach einer unbekannten Frau; Foto von Überwachungskamera – Ist verwickelt in ‚verwerflichen Betrügereien‘ – Hatte sich 15.000 DM von einem 81-jährigen geliehen; ihm vorgegaukelt sie müßte einen Meubeltransporter aus der DDR bezahlen; verschwand danach – Wahrscheinlich noch weitere derartige Delikte
SF5: Kripo Fürstenfeldbruck – Suche nach dem Trickbetrüger Herbert L. – Leiter eines Kosmetikherstellers, verursachte einen Millionenschaden in insgesamt 250 Fällen
SF6: Kripo Offenbach – Suche nach 3 unbekannten Bankräubern; Fotos von Überwachungskamera – 1) Sparkasse Dietzenbach, Südländer mit Spiegelsonnenbrille, schwerkaliebrige Waffe, keine Beute; 2) Überfall eines Duos, Ein-Mann Zweigstelle, Beute: 60.000 DM
SF7: Kantonspolizei St. Gallen – Suche nach dem Jugoslawen Ermin B. wegen Geiselnahme und Erpressung
Geklärt: Hinter dem Fall steckte die damalige Entführung des Schweizer Millionärs Karl Z., die besonders in den Medien für Aufsehen sorgte – Emin B. war der Komplize des Haupttäters Svetislav D. – Beide wurden später verhaftet und verurteilt. Ermin B. hatte man zuvor in Hannover festgenommen. Darüber wird in der Sendung vom 03.05.1991 berichtet.
Siehe auch:
'Showdown im Ried' NZZ vom Mai 1996
'Zünd-Entführer wieder in Haft' Blick vom 25.03.2010
SF8: Kripo Düren – Suchergestelltes Diebesgut; 4 wertvolle Schmuckstücke - Brosche, Kette, Damenringe, Wert: 80.000 DM – Wer kann Angaben machen?
Geklärt: Es stellte sich heraus, daß der Schmuck Teil eines großen Diebstahls in Düsseldorf war; Wert der gestohlenen Wertgegenstände: 5.000.000 DM. Darüber wird in der Sendung vom 02.11.1990 berichtet
Bemerkungen
"Ein denkwürdiger Tag": mit neuem Aufnahmestudio und Edes Versprecher bei Begrüßung v. Annette Judt. Ede erklärt vor FF 2 die Bedeutung von Tätowierungen bei Häftlingen: 3 Punkte zwischen Daumen und Zeigefinger (BVer = Berufsverbrecher) und "Knasttränen". Geniale Panne beim ersten Schweizer Studiofall: es wird versehentlich nach Berlin geschaltet!
Vorherige Sendung: Sendung vom 07.09.1990
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