Sendung vom 19.05.2010

Filmfälle

Mord im Spandauer Forst

Inhalt

• Dienststelle: LKA Berlin
• Kommissarin im Studio: Norma Neufindt
• Tattag: 20. Juni 2009
• Details: Das spätere Opfer ist nach einer Krebserkrankung inzwischen in der Krebsbetreuung tätig. Im Spandauer Forst geht sie mit ihrem Partner sportlicher Betätigung nach. Da sie aufgrund der Erkrankung nicht mehr joggen kann, trennen sich die beiden dabei immer, er geht laufen, sie macht Qui-Gong. Dies geschieht auch am Tattag, an dem einer Joggerin ein unheimlicher Mann auf einem Fahrrad auffällt, der sich eine Weile hinter ihr aufhält. Schließlich läuft sie dem späteren Opfer entgegen und verliert die Szene aus den Augen. Währenddessen wird ein späterer Zeuge unfreiwillig aufgehalten und telefoniert in der Nähe des Opfers. Das Opfer wird von dem Mann (weiß gekleidet, 15 - 20 Jahre, "nettes" Äußeres, blond) brutal niedergestochen, dieser flieht mit seinem Fahrrad, auch über das Gelände des naheliegenden evangelischen Johannesstifts und wird hierbei gefilmt. Das Opfer kann einer Passantin noch eine kurze Täterbeschreibung, die Telefonnummer und letzte Worte an ihren Partner mitteilen (der vom telefonierenden Zeugen herbeigeholt wird) und stirbt später im Krankenhaus, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Die Darstellung im Film lässt auf eine absolut willkürliche Auswahl des Opfers schließen. Inzwischen ist am Tatort von den Angehörigen ein Gedenkstein aufgestellt worden.
• Zitate: "Nimmst mich mit?" "Nö!"
• Status: ungeklärt
• Bewertung: ***

Bankraub mit Bombendrohung

Inhalt

• Dienststelle: Kripo Aachen
• Kommissar im Studio: Hans Kessel
• Tattag: 20. Mai 2009
• Details: Die beiden Täter warten die Mittagspause der Bank ab und geben der Mitarbeiterin einen Zettel, auf dem sie über den Überfall informiert wird. Beide haben Pistolen und bedrohen die Mitarbeiterin, während ein Kunde, ohne die Situation zu bemerken, am Automaten Geld abhebt. Dabei unterbindet der ältere Täter einen ersten Versuch, den Alarm zu betätigen. Nachdem Geld gefordert wurde (Zeitsicherung), werden auch die beiden Kollegen überwältigt, inzwischen ist der Alarm allerdings gelungen. Nach dem Ablauf der Wartezeit bekommen die Männer das Geld, fordern danach aber noch Zugang zum Geldautomaten, der ihnen relativ aufwändig auch gewährt wird. Anschließend fesseln sie die Angestellten und drohen mit Sprengung, falls die Polizei alarmiert wird. Der stellvertretende Filialleiter kann sich rasch nach der Flucht der Männer befreien und entdeckt im Büro tatsächlich ein Objekt mit Drähten. Die schlußendlich doch eintreffende Polizei sperrt daraufhin die Straße, die Bombe entpuppt sich jedoch als eher plumpe Attrappe (schwarze Kerze mit Seifenstück, Panzertape darum und ein paar bunte Drähte).
• Zitate: "Geld! Geld, Geld!"; "Einfach ist nie - aber Geld!"; "Also - hab ich doch gesagt, Geld!"
• Status: ungeklärt
• Bewertung: **

Vergewaltigung bei Festival

Inhalt

• Dienststelle: LKA Hamburg
• Kommissarin im Studio: Maike Vollstedt
• Tattag: 30. August 2009
• Details: Im Rahmen eines Open-Air-Festivals wird eine Gruppe junger Leute gezeigt, die sich schließlich vom Zeltplatz entfernen. Dabei wird eine junge Frau zurückgelassen, die kurz vorher in ein Zelt gegangen war. Als diese bemerkt, dass sie zurückgelassen wurde, ist sie zuerst frustriert, doch dann kommt ein junger Mann vorbei, der sie freundlich anspricht und vorgibt, ihr bei der Suche helfen zu wollen. Dabei stellt er sich als Daniel vor. Die beiden gehen durch das Gelände, und nachdem das spätere Opfer ihre Schwester anruft, um den Treffpunkt mit der Gruppe zu erfahren, fragt sie erneut nach seinem Namen. Dieser nennt sich nun Klaus, sie bemerkt aber die Verwechslung. Danach fragt der junge Mann, ob die Frau Lust hätte, mit ihm zu schlafen. Diese verneint und geht weiter, der Mann folgt ihr und vergewaltigt sie schließlich.
• Zitate: "Ach der! Ach der?"
• Status: ungeklärt
• Bewertung: **

Überfall auf Antiquitätenladen

Inhalt

• Dienststelle: Kripo Düsseldorf
• Kommissar im Studio: KHK Christian Leue
• Tattag: 8. Mai 2009
• Details: Ein Ehepaar in Düsseldorf betreibt eine Galerie und ein Antiquitätengeschäft, in dem auch alter Schmuck gehandelt wird. Die Frau wird im Geschäft von zwei Männern brutal niedergeschlagen und mit Schnürsenkeln und Rollladengurt gefesselt und geknebelt. Kurz vorher versuchte sie noch den Alarm zu aktivieren, der eine private Sicherheitsfirma benachrichtigt, was bislang noch niemals nötig war. Die Männer rauben über 150 Schmuckstücke und fliehen anschließend. Hierbei lassen sie die Frau zurück, welche sich nach einer Weile selbst befreit und die Polizei und ihren Mann alarmiert. Der vorher aktivierte Alarm hatte keine Wirkung, da die dafür verwendete Fernbedienung aufgrund leerer Batterien nicht funktionierte. Das Opfer kann allerdings ein sehr gutes Phantombild anfertigen lassen.
• Status: ungeklärt
• Bewertung: **

Mord an Obdachlosem

Inhalt

• Dienststelle: Kripo Limburg
• Kommissar im Studio: Jörg-Peter Kräft
• Tattag: 4. Oktober 2009
• Details: Das Opfer ist ein Mann, der nach einer Krebserkrankung zum schweren Alkoholiker geworden ist. Er wurde in "schwierigste Familienverhältnisse" geboren, hat 13 Geschwister, mit denen er allerdings keinen Kontakt hat. Er konnte niemals in einem geregelten Leben Fuß fassen und war jahrelang obdachlos. Inzwischen wohnt er meistens bei seiner Freundin, bei der er leichte Hausarbeiten erledigt. Am Tattag bzw. am Vorabend der Tat trinkt er sehr viel, und als sich zwischen ihm und seiner Freundin deswegen ein Streit anbahnt, kündigt er an, die Nacht an anderer Stelle zu verbringen. Offensichtlich ist dies nicht das erste Mal, sie bestellt ein Taxi für ihn, verabschiedet ihn (nachdem er kurz vorher Sozialhilfe erhalten hat, benötigt er kein Geld) und kündigt an, ihn am Morgen wieder abzuholen. Er lässt sich vom Taxifahrer zu einer Bushaltestelle in der Nähe des Bahnhofs bringen (in Sichtweite eines Obdachlosenwohnheimes, dessen Dienste er gelegentlich tagsüber in Anspruch nimmt). Dort wird er von einem Bekannten gesehen und angesprochen, kurz darauf sieht der Taxifahrer ihn erneut. Nach 22 Uhr sind keine Einzelheiten mehr bekannt. Etwa gegen ein Uhr muss der Täter auf den Mann eingeschlagen und eingestochen haben, kurz darauf wird das Opfer, am Boden liegend, von einem anderen Obdachlosen gefunden. Dieser spricht einen Mann in der Nähe der Bushaltestelle an (evtl. der Mörder, vielleicht auch nur ein Zeuge), dieser reagiert jedoch komisch bis gar nicht. Mehrere Autos halten nicht an, dann jedoch helfen zwei vorbeikommende Männer. Das Opfer stirbt jedoch an den über 30 Messerstichen. Ein junger Mann, evtl. der gleiche wie neben der Bushaltestelle, wird von der Überwachungskamera der Unterführung zum Bahnhof gefilmt, auch dies könnte ein wichtiger Zeuge sein. Insgesamt eine sehr brutale Tat, die hohe Anzahl der Messerstiche schließt eigentlich einen Zufallstäter aus. Viele Kontakte des Opfers sind jedoch wegen dessen sozialer Entwurzelung unbekannt, so dass die Suche nach einem Motiv sich als sehr schwierig gestaltet; allerdings sind die 200 Euro Sozialhilfe, die das Opfer kurz vorher erhalten hat, nicht geraubt worden, obwohl seine Habseligkeiten durchwühlt wurden.
• Zitate: "Nicht noch den Wein! Das haben wir besprochen!"
• Status: ungeklärt
• Bewertung: **

XY-Preis

Inhalt

• Tattag: 9. September 2009
• Details: Zwei Männer rauben alten Damen die Handtaschen, mehrere Taten. Der Segel- und Surflehrer Leif H. sieht am Marktplatz, wie einer der Täter eine Frau umstößt und mit ihrer Tasche flieht, kurzentschlossen nimmt er die Verfolgung auf. Der Täter kann nicht entkommen, da der Verfolger offensichtlich besser trainiert ist. Als er den Mann einholt, wird er geschubst, um die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen, hält der Verfolger danach Abstand und bittet Passanten darum, die Polizei zu alarmieren. Allerdings wirkt das Ganze (in der Nachstellung) ein wenig skurril, fast wie ein Theaterstück, erst nach zwanzig Minuten trifft tatsächlich die Polizei ein, die den Dieb und wenig später auch dessen Komplizen festnimmt. Lobenswertes Engagement des Verfolgers, allerdings auch durchaus nicht ungefährlich; glücklicherweise hatte der Handtaschenräuber keine Waffe.
• Bewertung: **

LKW-Betrüger "Franz"

Inhalt

• Dienststelle: Kripo Dortmund
• Kommissar im Studio: KOK Dirk Scheja
• Tattag: 20. März 2009
• Details: Geschäftsleute werden abgezockt; An- und Verkauf von LKW; Vermittler von LKW oder Internet; Vermittlungen; Spedition Kaarst kurz vor dem Aus; Inhaber schwer erkrankt; Schmidt (der LKW-Händler) geht arglos auf Geschäft ein; Allergie? => Handschuhe nicht ausziehen!; "Franz" behält Kontrolle; Rechnung besorgen; Unterschrift; ohne Gewährleistung; 25 000 € auf Nimmerwiedersehen verschwunden; Rechtsstreit: wem gehört jetzt der LKW?
• Zitate: "#21 - ohne Erfolg!"; "Lünen ist doch in der Nähe von Dortmund und Dortmund ist doch in der Nähe von Duisburg?"
• Status: geklärt
• Bewertung: ***

Nachspiel

Ein 46-Jähriger konnte aufgrund einer präzisen Aussage eines Opfers Anfang Oktober festgenommen werden, berichtet wird dies in der Sendung vom 08.12.2010.

Ansehen

Alle YT Links wurden entfernt. Bitte dort nachschauen.

Fahndungen

SF 1: 12.5.'10; Entführung von Maria B.; Lösegeldübergabe gescheitert; kein Lebenszeichen; SOKO Flagge; Übergabeort mit Flagge markiert; verzweifelter Appell der Familie

Wie im Juli 2011 bekannt wurde, erhängte sich der Ehemann der Ermordeten ein Jahr später in seinem Haus. siehe auch "Witwer B. tot" - Bild.de vom 11.07.2011.

SF 2: Stadtsparkasse Düsseldorf; Täter sieht aus wie Musterschüler; viele Ornamente auf Jacke

SF 3: Dieb; aus Personalräumen EC-Karten und PINs stehlen; in Süddeutschland; von Kamera erfasst; 75 000 € in 50 Fällen erbeutet (Dunkelziffer höher)

XY Gelöst

FF2 der Sendung vom 05.11.2008 konnte durch einen DNA-Treffer gelöst werden. Die Probe wurde bei einem Taxi-Überfall in Oldenburg sichergestellt.

Erste Ergebnisse

Zuschauer-Rekord für XY

Über 100 neue Hinweise allein zum Entführungsfall B.

Zum Entführungsfall Maria B. kamen viele Anrufe von Autofahrern, die auf der A7 Richtung Norden unterwegs waren. Zwischen den Anschlussstellen Heidenheim und Aalen-Kochen ist die von den Entführern neben der Autobahn als Erkennungszeichen für die Lösegeld-Übergabe platzierte Deutschlandfahne mehrfach gesichtet worden.

Einige Anrufer konnten auch die genaue Uhrzeit angeben, was für die Ermittlungen der Kripo jetzt unter Umständen von großem Interesse ist.

Opferfahrzeug fotografiert Hochinteressant: der Anruf eines Mannes, der am Auffindeort des Wagens von Maria B. Fotos gemacht hat. Der schwarze Mercedes der Entführten war im Innenhof des Klosters Neresheim abgestellt, wo er später gefunden wurde. Der Anrufer hat seinen Angaben zufolge in diesem Bereich Fotos gemacht, die das Fahrzeug zeigen. Es versteht sich, dass die Polizei dieser Spur jetzt äußerst intensiv nachgeht.

Große Hoffnungen setzt die Kripo noch auf einen anderen Zusammenhang. In der Sendung hatten der Ehemann und die Kinder von Maria B. einen dramatischen Appell an die Entführer gerichtet. Unter Tränen baten sie, wieder Kontakt aufzunehmen - und sei es anonym. Die Familie des Opfers lebt in einer furchtbaren Ungewissheit über das Schicksal der Ehefrau und Mutter. Auch für die Polizei könnte dieser Appell ein Ansatz zu weiteren Ermittlungen sein.

Viele Anrufe zu Berliner Mordfall

Neue Spuren gibt es in dem Berliner Mordfall, der zu Beginn der Sendung ausgestrahlt wurde. "Die Telefone stehen nicht still," sagte Oberkommissarin Norma Neufindt von der Kripo Berlin zu dem Hinweis - Aufkommen. Die Psychologin Kirsten S. war im Juni 2009 im Spandauer Forst von einem jungen Mann erstochen worden.

Die meisten Hinweise bezogen sich nun auf die in der Sendung gezeigten Bilder aus einer Überwachungskamera. Einige Anrufer schlossen aus der Beschreibung des Täters auf Personen, die sie kennen. Ermittlerin Neufindt: "Über die Qualität der neuen Spuren können wir zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nichts sagen. Außerdem gehen derzeit immer wieder neue Hinweise ein."

Interessante Verbindungen?

Eine interessante Entwicklung zeichnet sich unter Umständen im Fall eines unbekannten Serienbetrügers ab. Der Mann hatte in mehreren Bundesländern unter dem Namen "Franz" Geschäftsleute betrogen. Hier könnte es sein, dass es eine mögliche Verbindung zwischen dieser Serie und einer anderen mutmaßlichen Tätergruppe gibt. Die Überprüfungen laufen. Der zuständige Ermittler, Oberkommissar Dirk Scheja: "Mit ein bisschen Glück könnten sich echte Tatzusammenhänge ergeben und dann wären Festnahmen nicht mehr weit."

Bemerkungen

Zum aktuellen Entführungsfall wurde zum Ermittlungsleiter geschaltet und anschließend zur Familie der Entführten, die einen Appell äußerte. Rudis Versprecher vor FF3: Überfäll. Alfred Hettmer wurde zum Schluss nicht abgefragt. Kurze Zuschauerreaktionen bei Markus Lanz.

Vorige Sendung: Sendung vom 14.04.2010

Nächste Sendung: Sendung vom 09.06.2010